Wächter der Kinder; Anatol Herzfeld
Fotodokumentation
Ort
Viersen, Casinogarten zwischen Hauptstraße, Bahnhofstraße, Lindenstraße und Königsallee in 41747 Viersen
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Künstlerin, Künstler
Technische Angaben
Werktechnik, Material
Skulpturengruppe, Cor-Ten Stahl geschweißt, Granit
Maße
Figur je ca. 210 x 50 x 50cm (H x B x T), Stein ca. 60 x 80 x 80cm (H x B x T), Gesamtmaße der Skulpturengruppe ca. 750 cm im Durchmesser
Kurzbeschreibung
Neun stählerne Figuren bilden einem Kreis um einen runden Stein, auf dem ein liegendes Kind eingearbeitet ist. Die Figuren sind mit Ketten verbunden und versperren den Zugang in die Kreismitte. Die Figurengruppe steht frei auf einer Rasenfläche inmitten des Parks.
Zeitangabe
Ankauf, Aufstellung 2003, 2004
Inhaltliche Beschreibung
Neun stählerne Figuren bilden einem Kreis um einen kleinen Findling. Die identischen Figuren, grob mit sichtbaren Schweißnähten aus geraden Stahlplatten zusammengeschweißt, sind stark reduzierte menschliche Gestalten. Sie erinnern an Schachfiguren oder an frühe Darstellungen von Maschinenmenschen. Sie scheinen einen hohen Hut mit Krempe zu tragen und stehen still jeweils auf einem eigenen niedrigen quadratischen Podest.
Die Figuren sind gesichts- und geschlechtslos, trotzdem gibt es ein durch Fußstellung und Beinwinkel eindeutiges Vorne und Hinten: Sie sind dem in ihrer Mitte liegenden Stein abgwendet. Zusätzlich sind die Figuren mit Ketten von `Hand zu Hand´ miteinander verbunden; sie bilden eine Absperrung. Nach außen gewandt, sperren Sie nicht ein, sondern aus. Ihre Wehrhaftigkeit richtet sich also nach außen, sie schützen den Stein. Sockel und Hut geben ihnen dabei die notwendige Autorität und eine gewisse Würde, wie sie einem Beschützer oder Wachmann gebührt. Sockel und Hut sind einfachste Mittel, um etwas größer zu erscheinen, um zu beindrucken. Mit 210cm überragen sie somit den durchschnittlichen Betrachter.
Tatsächlich lässt sich die Kettenabsperrung jedoch übersteigen und man gelangt in den Kreis hinein zu dem Stein. Dieser liegt wie ein übergroßes Ei in einem Nest aus Blumen, die innerhalb der Absperrung auf der Wiese wachsen. In den Stein ist ein liegendes Kind als vereinfachte Form reliefartig herausgearbeitet. Es liegt in embryonalstellung, nach Süden ausgerichtet, umgeben von einigen eingeritzten Sternen oder sternförmigen Blütenblättern und hält eine runde Scheibe in der Hand. Ob Sonnen- oder Mondscheibe, Sterne oder Blüten bleibt ebenso angedeutet, wie die Darstellung des liegenden und - wie die Maschinenmenschen - gesichtslosen Kindes. Allein die Proportionen lassen ein kindlichen Körper vermuten.
Die eingeritzten Darstellungen der Sternformen erinnert an christliche Symbolik des MA. „Die Bibel ist für ihn so wichtig wie der Amboss.“ (Dr. M.-G. Thies, Vernissage „Neu Gier“ 2007, Art Galerie Scheel aus: artopening.de) Christliche Symbolik als Fisch- oder Schmetterlingsformen findet sich häufig in Anatols Werken, Wächter, im Kreis angeordnete Eisenmänner gehören zu seinem Repertoire. T.G.
Organisatorischer Rahmen, Eigentümer
Beauftragt durch und im Eigentum der Stadt Viersen, gefördert durch die Bürgerstiftung der Stadtsparkasse Viersen
Kooperationen
hergestellt durch den Künstler
Diskussion
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