QUIVID; Adib Fricke

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Fotodokumentation

Ort

Baureferat (QUIVID Team) der Landeshauptstadt München, Friedenstraße 40, 81660 München

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Künstlerin, Künstler

Adib Fricke

Technische Angaben

Werktechnik, Material

Wortschöpfung

Kurzbeschreibung

Wortschöpfung

Zeitangabe

Exklusive Lizenz (Dauernutzung), seit 2001

Inhaltliche Beschreibung

QUIVID – im öffentlichen Auftrag

Die Stadt München stellt bei ihren Baumaßnahmen gewöhnlich zwei Prozent der Baugelder für Kunst zu Verfügung. Das Baureferat fungiert dabei als Auftraggeber und wird dabei von der städtischen Kunstkommission beraten. [2001] wurde The Word Company gebeten, für die künstlerischen Aktivitäten, die aufgrund dieser Regelung in Auftrag gegeben werden, einen Namen zu entwickeln. Die Absicht hinter der Namenssuche zielt darauf, jüngere Entwicklungen im Bereich der Kunst aufzugreifen und der Sprachfalle, die mit dem kursierenden Begriff »Kunst am Bau« verknüpft ist, so weit als möglich zu entkommen. ... Die Namensgebung ist nun erfolgt. Sie ist Anlass, den Namen, die künstlerischen Strategien seines Urhebers und das Benannte vorzustellen und zu reflektieren.

SMORP MIPSEL QUOBO – Adib Frickes Wortkonstruktionen

Im Rückgriff auf die in der jüngeren Kunst angelegten grenzüberschreitenden Potentiale beziehen die Kunstkommission und das geschäftsführende Baureferat Künstler gegenwärtig auf verschiedenen Ebenen mit ein. So wurde etwa ein Rechercheprojekt über Kunst in Kindergärten nicht an Soziologen, Pädagogen oder Kunsthistoriker vergeben, sondern an die Künstlergruppe Department. Die Ausstellungsbetreuung von QUIVID I und die damit verbundene Einrichtung einer Website erfolgte nicht durch einen Kurator, Ausstellungsarchitekten oder Webdesigner, sondern durch Susanne Clausen und Pawlo Kerestey, zwei Mitgliedern von Szuper Gallery. In diesem Sinne erging auch der Auftrag der Namensfindung an The Word Company, ein Unternehmen des Künstlers Adib Fricke mit dem er sowohl innerhalb, als auch außerhalb des Kunstkontextes operiert.

Bereits der Name »The Word Company« gibt Hinweise auf Adib Frickes Arbeitsweise. Im Kunstkontext kann der Name als Bezeichnung einer fingierten, mit Worten arbeitenden Ein-Mann-Gesellschaft verstanden werden, als Name eines Konstruktes, das sich im Sinne simulativ-ironischer Strategien den Anschein einer Firma gibt und das immer noch kursierende Bild des idealistischen Künstlers unterläuft. ... Adib Frickes »The Word Company« erfindet Worte und situiert sie, durchgängig in Versalien derselben Typologie und versehen mit dem Markenzeichen TWC, in verschiedenen Kontexten. Dabei bedient sich Fricke in erster Linie sogenannter Protonyme. Der Neologismus »Protonym« – ein Wortkonstrukt Frickes – wurde in Analogie zu den Worten »synonym«, »homonym« oder »anonym« gebildet und setzt sich zusammen aus dem vom griechischen »ónyma« abgeleiteten Wort für Name und der Vorsilbe »proto« »vorderster, erster, bedeutsamster«. Protonyme funktionieren in gewisser Weise wie sprachliche Protoypen. Es handelt sich um sinnlose Worte, um Worthülsen, die in erster Linie Lautmusik sind, um Wortmodelle, die dem womöglich bedeutungsgebenden Gebrauch vorhergehen. ...

QUELLE: Auszug aus »QUIVID – Im öffentlichen Auftrag« © 2002 Heinz Schütz. http://www.quivid.com/quivid1/programmatik.html

Organisatorischer Rahmen, Eigentümer

Beauftragung durch die Kunstkommission, Baureferat der Stadt München

Kooperationen